Präsentation der Vorzugsvariante TRAM WEST
Am 20. September 2025 präsentierte die RSAG im Rahmen des Tags der offenen Tür die Vorzugsvariante der TRAM WEST. Hunderte Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über die geplante Streckenführung zu informieren und mit dem Projektteam ins Gespräch zu kommen.
Grußwort der Senatorin
Die Veranstaltung wurde durch ein Grußwort von Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität, eröffnet. Sie betonte die Bedeutung der neuen Straßenbahnverbindung für eine klimafreundliche Mobilität und für die Entwicklung Rostocks hin zu einer Stadt, in der kurze Wege, gute Erreichbarkeit und Lebensqualität zentrale Anliegen sind.
Erfahrungen aus den Workshops
Teilnehmende der Planungsworkshops berichteten von ihren Erfahrungen im Beteiligungsprozess. Sie machten deutlich, wie Anregungen und Ideen aus der Bürgerschaft in die Planung eingeflossen sind – und unterstrichen damit die Bedeutung der gemeinsamen Gestaltung des Projekts.
Präsentation im Rahmen des Infomarkts
Der Infomarkt bildete den Rahmen um den zentralen Präsentationsteil. Hier konnten Besucherinnen und Besucher mit dem Projektteam und Vertreter*innen der Fachämter ins Gespräch kommen, offene Fragen klären und Anregungen, Hinweise und Ideen in den Planungsprozess einbringen. Viele nutzten die Gelegenheit, sich detailliert über die Vorzugsvariante der TRAM WEST sowie den weiteren Ablauf des Planungs- und Genehmigungsprozess zu informieren und ihre Rückmeldungen zum aktuellen Planungsstand zu geben.
Feedback
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern aktiv begleitet. Das Feedback war überwiegend positiv und zeugte von einem hohen Engagement der Teilnehmenden. Viele nutzten die Gelegenheit, sich intensiv mit den vorgestellten Planungen auseinanderzusetzen, stellten fundierte Fragen und brachten wertvolle Hinweise ein – etwa zur Trassenführung, zu möglichen Auswirkungen auf das Wohnumfeld sowie zu Themen wie Lärmschutz und Erreichbarkeit. Wir haben alle Beiträge ausgewertet und thematisch zusammengefasst. Das Ergebnis finden Sie weiter unten.
Ergänzend dazu haben wir häufige Fragen und Themen aufgegriffen und beantwortet.
Video der Veranstaltungen
Ihre Stimmen zum Projekt
Die Rückmeldungen waren vielfältig: Manche äußerten Zustimmung und Vorfreude, andere Kritik oder Bedenken – etwa zu Themen wie Streckenführung, Natur und Kleingärten, Verkehr, Kosten oder Fahrgastzahlen.
All diese Perspektiven sind wichtig, denn sie zeigen, wie unterschiedlich das Projekt wahrgenommen wird – und welche Aspekte im weiteren Planungsprozess besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Bus vs. Straßenbahn
Der Bus deckt heute nicht viele Verbindungen ab. Häufig ist ein Umsteigen erforderlich. Bei steigender Nachfrage stößt der Bus schnell an seine Kapazitätsgrenzen und steht wie der Pkw im Stau. Die Straßenbahn bietet mehr Platz, fährt unabhängig vom Autoverkehr und ist langfristig zuverlässiger und klimafreundlicher.
Dichtere Bus-Takte helfen nur scheinbar, denn sie führen langfristig zu mehr Bussen im Stau und deutlich höheren Betriebskosten. Eine Straßenbahn kann mehr Fahrgäste mit weniger Personal befördern – das macht sie wirtschaftlicher und nachhaltiger.
Die Straßenbahn übernimmt zukünftig die Hauptlast des Verkehrs und schafft neue Direktverbindungen auf den wichtigsten Strecken. Busse bleiben als Zubringer erhalten und ergänzen das Angebot dort, wo die Straßenbahn nicht fährt oder wo der Bus ggf. die bessere, schnellere und komfortablere Lösung ist. Dadurch können auch neue durchgehende Verbindungen beispielsweise von Reutershagen zum Neuen Friedhof geschaffen werden.
Natur & Umwelt, Kleingärten
Ja, für den Bau sind Eingriffe unvermeidlich. Diese werden jedoch so gering wie möglich gehalten. Alle betroffenen Kleingärtner*innen erhalten Ersatzflächen oder Entschädigungen.
Es gilt das Prinzip „Eingriff und Ausgleich“. Für jeden gefällten Baum werden an anderer Stelle neue gepflanzt. Ziel ist, dass Rostock langfristig sogar mehr Grün erhält als vorher. In Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen streben wir an, die ausgleichsmaßnahmen vor Ort umzusetzen.
Parkplätze & Pkw-Verkehr
Ein Teil der Parkplätze am Zoo fällt weg. Dafür werden Ersatzlösungen geschaffen, etwa zusätzliche Parkflächen und verbesserte ÖPNV-Anbindungen. Wichtig ist, dass alle Besucher*innen weiterhin gut an den Zoo gelangen können.
Innerhalb von Reutershagen ist die Stellplatzbilanz (Differenz zwischen wegfallenden und neu geschaffenen Parkplätzen) nahezu ausgeglichen.
Die Planungen berücksichtigen auch die Situation der Anwohnenden. Ziel ist es, den Verlust so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig attraktive Alternativen zum Auto zu schaffen. Innerhalb von Reutershagen bleibt die Anzahl der Parkplätze auch mit Bau der Straßenbahnverbindung nahezu unverändert.
Kreisverkehr & Verkehrsführung
Der Kreisverkehr bleibt in baulich leicht angepasster Form bestehen. In anderen Städten funktionieren Straßenbahn und Kreisverkehr sehr gut zusammen.
Nein, im Gegenteil: Die Straßenbahn entlastet die Straßen, weil mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen. Mit optimierter Ampelschaltung wird der Verkehrsfluss verbessert und alle kommen schneller ans Ziel.
Fahrgastzahlen & Wirtschaftlichkeit
Die Prognosen basieren auf umfangreichen wissenschaftlichen Verkehrsanalysen und -prognosen. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass neue Straßenbahnlinien regelmäßig sogar stärker genutzt werden als zunächst erwartet.
Ja. Sie ist eine volkswirtschaftlich sehr sinnvolle langfristige Investition in nachhaltige Mobilität. Die höheren Kapazitäten und geringeren Betriebskosten machen die Straßenbahn auf Dauer auch betriebswirtschaftlich günstiger als eine alleinige Buslösung
Herausforderungen & Kosten
Ja. Die RSAG bildet kontinuierlich neue Fahrer*innen aus, um auch künftig bestens aufgestellt zu sein. Gleichzeitig ermöglicht die effiziente Gestaltung des Straßenbahn- und Busliniennetzes im Rahmen von TRAM WEST, den Fahrdienst optimal zu organisieren. So stellen wir sicher, dass alle Linien zuverlässig betrieben werden können.
Moderne Straßenbahnen sind leiser als viele Busse. Die konkreten Auswirkungen auf die Schallemissionen werden im Zuge der weiteren Planungen ermittelt. Zudem werden bei Bedarf Schallschutzmaßnahmen umgesetzt.
Ein Großteil der Kosten wird durch Fördermittel vom Bund getragen. Für die Stadt bedeutet das eine nachhaltige Investition in die Zukunft – vergleichbar mit Infrastrukturprojekten wie Schulen oder Straßen.
Vorteile der TRAM
Sie bietet mehr Platz, ist barrierefrei, fährt unabhängig vom Stau und verursacht weniger Emissionen. Sie ist komfortabel für alle Altersgruppen – vom Kinderwagen bis zum Rollator.
Ja, Busse bleiben als Ergänzung und Zubringer bestehen. Die TRAM WEST ersetzt den Bus nicht, sondern erweitert das Netz und die Möglichkeiten des ÖPNV.
Sie sorgt für eine direkte, schnelle und komfortable Anbindung des Zoos, der Schulen und vieler Freizeitziele. Das macht den Alltag für Familien deutlich einfacher.
Beteiligung & Demokratie
Es gab öffentliche Veranstaltungen, Online-Beteiligungen und Workshops. Alle Interessierten konnten ihre Ideen und Bedenken einbringen – viele Anregungen sind in die Planung eingeflossen.
Manchmal entsteht der Eindruck, dass Kritik von Anwohner*innen ignoriert wird. Das ist jedoch nicht der Fall: Alle Rückmeldungen werden sorgfältig geprüft und fließen in die weiteren Planungen und Entscheidungen ein. Dennoch lassen sich nicht alle Wünsche umsetzen – etwa, wenn gesetzliche Vorgaben, Sicherheitsaspekte oder technische Grenzen dem entgegenstehen. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die möglichst viele Interessen berücksichtigt.


















